Bayern, des samma mir! Bayern und des bayrische Bier! Bayern und des Reinheitsgebot! Des is unser flüssiges Brot!
So lautet der über die bayerische Grenzen hinaus bekannt Song von Haindling – eine von dem niederbayerischen Musiker Hans-Jürgen Buchner gegründeten Musikgruppe, die stilmäßig der „Neuen Volksmusik“ zuzurechnen ist. Haindling produziert u.a. auch viele Soundtracks zu bekannten bayerischen Fernsehsendungen wie „Die Rosenheim Cops“. Der Gerstensaft in Haindlings-Lied gilt in Bayern als Volksgetränk, was einen überdurchschnittlichen Bierdurst nahelegt.
In der Tat liegt der Pro-Kopf-Konsum an Bier in Bayern mit 130 bis 135 Litern oberhalb des Bundesdurchschnitts, der 2014 bei 106,9 Litern lag. Der Bayer trinkt am allerliebsten Bayerisches Bier. Das Bayerische Bier mit seinen vielen Spezialitäten erfreut sich auch außerhalb der weiß-blauen Landesgrenzen größter Beliebtheit. Bier ist integraler Bestandteil bayerischer Kultur und Lebensart, nach außen imageprägend und nach innen identitätsstiftend. Da ist es für den Charakter des Bieres als „Bayerisches Volksgetränk“ nicht entscheidend, ob in Bayern im Jahr und pro Kopf ein paar Schluck mehr oder weniger getrunken werden.
So oder so Bayern zählt zu den führenden Regionen weltweit, was den Bierkonsum betrifft. Da ist die Frage nach dem Umfang von Rückständen solcher Schadstoffe, die für die menschliche Gesundheit bedenklich oder gar schädlich sind, natürlich von besonderer Bedeutung. Das Reinheitsgebot verspricht dem Biertrinker hier ein hohes Maß an Sicherheit! Bewusst sind Bayerns Brauer bestrebt, einerseits die Belastung durch Rückstände solcher Schadstoffe zu minimieren. Andererseits verzichten sie konsequent auf die Zugabe all solcher Stoffe, die beispielsweise Geschmack, Farbe oder Haltbarkeit des Bieres oder auch die Stabilität seines Schaumes künstlich beeinflussen sollen, und deren Verwendung sich in den zurückliegenden 500 Jahren als für die Bierproduktion völlig überflüssig erwiesen hat.
Die Beschränkung auf die Verwendung ausschließlich von Wasser, Malz, Hopfen und Hefe für die Bierproduktion in Bayern ist damit nicht nur ein Zeichen besonders hoher Braukunst.
Sie steht auch für ein Bekenntnis zum aktiven Verbraucherschutz, steht für ein in höchstem Maße reines Qualitätsprodukt.
So ist bayerisches Bier, gebraut nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 – in Maßen genossen – sicherlich die wohlschmeckendste Art, sein Wohlbefinden zu bewahren und zugleich die gemütlichste, die Hektik des Alltags abzubauen.
Reinheitsgebot – Geschichte und Bedeutung
Das Bayerische Reinheitsgebot wurde erlassen am Georgitag, dem 23. April, 1516 auf dem Landständetag (Zusammenkunft der Vertreter des Adels, der Prälaten und der Abgesandten der Städte und Märkte) zu Ingolstadt durch die beiden damals Bayern gemeinsam regierenden Herzöge Wilhelm IV. und seinen jüngeren Bruder Ludwig X.
Doch diese heute bekannteste Fassung des „Reinheitsgebotes“ ist keineswegs der erste Versuch gewesen, die Produktion des bedeutenden Grundnahrungsmittels Bier in geordnete Bahnen zu lenken. Sie stellt vielmehr Höhepunkt und Abschluss einer sich über mehrere Jahrhunderte hinweg erstreckenden rechtlichen Entwicklung dar, im Rahmen derer die jeweiligen Obrigkeiten und Instanzen nur ein Ziel verfolgten: die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem und preiswertem Bier sicherzustellen, das damals wie heute in Bayern den Charakter
eines Grundnahrungsmittels hatte.
Das große Festival
Wie schmeckt das Reinheitsgebot? Diese Frage können die Besucher des großen Jubiläumsfestes im Juli 2016 genüsslich Schluck für Schluck auf den Grund gehen – von Brauerei zu Brauerei mit einem speziellen 0,3-LiterFestivalglas. Bezahlt wird mit dem „Biertaler“, den man überall eintauschen kann.
Nebenbei wird auch der Wissensdurst rund um’s Bayerische Bier und seine Zutaten gestillt. Wie werden Braugetreide und Hopfen angebaut und verarbeitet? Was ist eigentlich Malz? Wie wird Bier gebraut? Worin unterscheiden sich die vielen bayerischen Biersorten? Der Eintritt zum Festival ist frei. Rund 100 Brauereien werden ihre Biere präsentieren. Auf drei Bühnen erwartet Sie ein unterhaltsames Programm mit Show und Musik von der traditionellen bayerischen Volksmusik bis zum fröhlichen Big-Band-Sound.
Freitag bis Sonntag: 22. bis 24. Juli.2016
Veranstaltungsort: Odeonsplatz vor der Feldherrnhalle und Ludwigsstraße bis zur Von-der-Thann-Straße, Wittelsbacherplatz und Brenner Straße. Öffnungszeiten und weitere Informationen finden Sie unter www.500jahre-reinheitsgebot.com